STADION An der Alten Försterei, An der Wuhlheide 263, 12555 Berlin

Geschichte

Unweit der Stadtforste, in der Oberschöneweider Luisenstraße, gründen am 17. Juni 1906 einige Schüler und Lehrlinge den F.C. Olympia Oberschöneweide, der seine Spiele auf Wiesen am Spreeufer austrägt. Die jungen Burschen tragen Torlatten auf den Platz, markieren ihr Spielfeld und bauen nach dem Ende der Partien ihre Gerätschaft wieder ab und lagern sie im Vereinslokal ein. Mit der Industrialisierung in Berlin wächst der Bedarf an Flächen, die Oberschöneweider Sportler, inzwischen seit dem 1. März 1910 unter dem Namen Sport-Club Union Oberschöneweide aktiv, müssen sich noch im selben Jahr einen neuen Platz suchen. Sie finden ihn am äußersten Ende des Ortes in der Wattstraße. In den kommenden zehn Jahren ist hier die sportliche Heimat des Vereins, sie bleibt es bis Anfang des Jahres 1920. Inzwischen hat die Mannschaft Erfolg, in der Saison 1919/20 gewinnt sie die Berliner Meisterschaft.

Ein hohes Maß an eigener Handlungsfähigkeit auf den Anlagen ist den Unionern wichtig. So ist der Sportplatz auch Gegenstand der Vereinssatzung. Der Paragraf 168 der Satzung aus dem Jahr 1919 legt fest, dass ein Platzfonds zu unterhalten sei, der Paragraf 170 regelt, dass aus den Mitteln dieses Fonds die Herstellung, Instandhaltung und Verbesserung der Sportplatzanlagen zu bestreiten seien. Ein Viertel aller Einnahmen des Klubs sowie freiwillige Beiträge und Anleihegelder sichern den finanziellen Rahmen, der Schatzmeister ist für diesen Fonds verantwortlich. Unter der Leitung eines Obmannes der Platzverwaltung im Vereinsvorstand wird die Arbeit organisiert.

Am Köpenicker Ortseingang, am Rande der Wuhlheide – zu jener Zeit Sadowa genannt – und in der Nähe der Königlichen Jägerei entstehen die neuen Anlagen. Das Gelände selbst gehört der Stadt Berlin, sie hat 1911 die Wuhlheide gekauft. Der S.C. Union Oberschöneweide pachtet es von der Forstverwaltung der Stadt. Fortan führt der Verein den Sportpark Sadowa auf seinem Briefpapier.

Das erste Punktspiel auf den neuen Anlagen, ausgetragen am 7. März 1920, endet gegen Viktoria 89 mit einem 1:1-Unentschieden. Die Arbeiten an den flachen Stehplatzreihen für 10.000 Zuschauer, der Umkleidebaracke, dem Geräteschuppen, den Toiletten, dem kleinen Ausschank und den beiden Kassenhäuschen sind erst im Sommer beendet. Zur offiziellen und feierlichen Einweihung empfangen die Unioner den Deutschen Meister auf ihrer Anlage. Der 1. FC Nürnberg ist am 7. August 1920 auf seiner Meisterschafts-Tournee zu Gast. Das um 18.00 Uhr angepfiffene Spiel sehen 7.000 Zuschauer, die Franken siegen mit 2:1 Toren.

Bald schon genügt das Stadion den Bedürfnissen des Publikums offenbar nicht mehr. Im folgenden Jahr soll eine Unterkunftsbaracke errichtet werden – für die Zuschauer.

Internationale Gäste empfangen die Unioner in Sadowa erstmals am 1. Pfingstfeiertag 1922, als der mehrmalige schwedische Meister Bollklubb Stockholm zum Vergleich antritt.

Ihre großen Erfolge bahnen die Unioner auch in dieser Zeit zumeist auf dem eigenen Platz an, wenn sie nicht, wie oft, auf den Platz des SV Norden Nordwest oder den Hertha-Sportplatz ausweichen. Die Spiele der Endrunden um die Deutsche Meisterschaft 1920, 1923 und 1940 werden entweder auswärts ausgetragen oder finden in mehr Publikum fassenden Anlagen statt. Die Begegnung mit Arminia Bielefeld 1923 und schließlich das Endspiel gegen den Hamburger SV sehen die Besucher im weit größeren, offiziell 60.000 Zuschauer fassenden Deutschen Stadion im Grunewald – 64.000 erleben den 3:0-Erfolg der Norddeutschen mit. Gegen Rapid Wien, im Viertelfinale der Endrunde 1940, wird das Spiel von 60.000 Zuschauern im Olympiastadion besucht, Union unterliegt den Wienern mit 1:3 und scheidet nach der 2:3-Hinspielniederlage aus.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges, die Meisterschaftsspiele werden bis fast zum Ende des Kampfes um Berlin ausgetragen, sind der Nebenplatz und die angrenzende Kleingarten-Siedlung militärisch genutzt. Eine Flak-Stellung bekämpft die angreifenden alliierten Fliegerverbände.

Bald nach Ende des Krieges wird auch an der Wuhlheide wieder Fußball gespielt. Den Sportplatz Sadowa, Alte Försterei, erwähnt die Berliner Zeitung erstmals mit der am 1. Juli um 15.30 Uhr angepfiffenen Begegnung der Mannschaften von Oberschöneweide und Grünau, ein Spiel, das die Gäste mit 4:2 für sich entscheiden. Den SC Union Oberschöneweide gibt es zu dieser Zeit nicht. Mit der Auflösung des Nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen werden auch alle Klubs und Vereine auf Anordnung der vier alliierten Kontrollmächte aufgelöst. Sport wird nun auf kommunaler Ebene organisiert, nicht mehr in Vereinen, und so tritt auf dem Gelände an der Alten Försterei bald die SG, die Sportgruppe Oberschöneweide an, zunächst zu einfachen Vergleichen, bald auch wieder zu Meisterschaftsbegegnungen. Doch wie schon vor dem Krieg, laufen die Unioner auch zu Heimspielen oft im Poststadion in der Lehrter Straße oder auf dem Hertha-Platz in Gesundbrunnen auf.

Die Anlagen an der Wuhlheide werden für den Sportbetrieb wieder instand gesetzt. Drei Plätze und eine Holzbaracke machen, neben den Tribünen, das Stadion zu dieser Zeit aus. Im Januar 1949 meldet die Berliner Zeitung die Errichtung einer Lichtanlage am Platz, eine Beleuchtung, die den Spielern der SG – nun steht das Kürzel für Sportgemeinschaft – Union Oberschöneweide, wie der Verein seit 1948 heißt, ein abendliches Training ermöglicht, die aber mit Flutlicht noch nichts gemein hat. Im folgenden Jahrzehnt unterbrechen häufig Umbau- und Rekonstruktionsarbeiten den Spielbetrieb auf der Anlage an der Wuhlheide. Als Ausweichplatz dient den Fußballern und Zuschauern zunächst das Poststadion im Wedding ebenso, wie später den Spielern und Anhängern der BSG, der Betriebssportgemeinschaft, Motor Oberschöneweide das Hans-Zoschke-Stadion in Lichtenberg, der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Prenzlauer Berg, das Stadion in der Pionierrepublik „Ernst Thälmann“ in der Wuhlheide und auch das Walter-Ulbricht-Stadion in der Chausseestraße in Mitte. Erst seit dem Herbst 1955 tritt die Mannschaft – nun heißt der Verein SC Motor Berlin – wieder regelmäßig an der Alten Försterei an.

An die Versorgung der Zuschauer wird gedacht, als der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund 1958 einen Verkaufskiosk in unmittelbarer Nähe der Eingänge an der Waldseite errichten lässt. Eine weitere Baracke kommt 1964 an der Grenze zum Gelände des Forstamtes am Förstereigebäude hinzu. Der Klub heißt inzwischen seit 1963 TSC Berlin, nachdem er schon 1957 in TSC Oberschöneweide umbenannt worden war. Trainer Werner Schwenzfeier ist es, der Pläne von einem Stadion in europäischem Maßstab unterbreitet. In England hatte er Gelegenheit, sich verschiedene Stadien anzusehen und lässt nach seinen Eindrücken ein Modell für die Alte Försterei, mit großer überdachter Tribüne, anfertigen. Doch die wirtschaftlichen Realitäten in der DDR erlauben solche Umbauten auch nach der Gründung des 1. FC Union Berlin im Januar 1966 nicht. Eine Flutlichtanlage würden 1967 die Verantwortlichen gerne errichten lassen. Der Klub nimmt in diesem Jahr am Intertoto-Wettbewerb teil, der Gruppensieg hätte dem Verein 10.000 Schweizer Franken eingebracht, aber die Mannschaft wird nur Dritter in der Vierergruppe. Dennoch sind die späten Sechzigerjahre die Jahre des Aufbruches auf der Anlage.

Die Planungen für eine große Kapazitätserweiterung beginnen 1967, die Arbeiten selbst im Mai 1968. Ein Gartenbauingenieur hat das Projekt in Feierabendarbeit erstellt. Mit der Aktion „Berlin hilft Union“ sind die Berliner aufgerufen, im Rahmen des Nationalen Aufbauwerks in Arbeitseinsätzen mitzuarbeiten. Hunderte folgen dem Appell und leisten Tausende Stunden freiwilliger Arbeit. Auch Spieler, Trainer und Funktionäre beteiligen sich an den Einsätzen. Statt 12.000 sollen nun 15.000 Zuschauer im Stadion Platz finden. Dazu wird die Westtribüne, der Sitzplatzbereich, ausgebaut. Auf der Osttribüne gegenüber entstehen 19 neue Stehplatzreihen.

Die kleine Sprecherbude aus Holzbrettern wird auf der Sitzplatztraverse von einem stählernen Sprecherturm, in dem auch Reporter ihre Arbeitsplätze finden, ersetzt. Links davon lässt der Deutsche Fernsehfunk der DDR einen Turm für eine Kamera errichten, später auf der rechten Seite einen zweiten. Schließlich entsteht an den Trainingsplätzen auch das Traktgebäude, ein einstöckiger Bau, in dem Kabinen, Büros und auch ein Speiseraum untergebracht sind.

Neben den Sportplatz-Anlagen, auf dem Gelände einer Kleingartenanlage an der Hämmerlingstraße, wird zusätzlich eine große Sporthalle gebaut. Bis zum Abschluss aller Arbeiten im Sommer 1970 sehen die Unioner die Heimspiele der Saison 1969/1970 auf dem Sportplatz der BSG Kabelwerk Oberspree, nur wenige Hundert Meter vom Heimatstadion entfernt.

Flaschenwürfe von Zuschauern lösen 1976 das Ende der einfachen Rohrgeländer-Abgrenzung der Zuschauerbereiche vom Spielfeld aus. Der Sportstättenbetrieb bekommt den Auftrag, eine zusätzliche Absicherung durch Aufstellung einer Umzäunung herzustellen. Die Trennung der Sektoren soll mehr Übersichtlichkeit schaffen. Im Sinne einer besseren Gewährleistung der Sicherheit gibt es Überlegungen, künftig alle Heimspiele im Stadion der Weltjugend auszutragen – ein Gedanke, der nicht umgesetzt wird.

Einen zweiten umfangreichen Ausbau ihres Stadions erleben die Unioner am Anfang der Achtzigerjahre. Wieder sind Hunderte Union-Anhänger an den Arbeiten beteiligt. Die Tribünen hinter beiden Toren werden der Höhe der großen Stehplatztribüne angepasst. Im Sommer 1978 wird die Grundlage geschaffen und die Halde für den späteren Aufbau der Stehplatzreihen auf der Wuhleseite aufgeschüttet. Die zusätzlichen Reihen auf der Waldseite sind 1983 fertiggestellt. Für 22.000 stehende und 1.500 sitzende Zuschauer ist nun Platz. Im Sommer 1981 wird auch die Rasenfläche erneuert, so erleben die Unioner den Beginn der Saison 1981/1982 im Stadion der Weltjugend, bevor sie nach fünf Spielen wieder nach Köpenick zurückkehren. Inzwischen ist die Südkurve geschlossen worden. Das alte Anzeigetafel-Gestell musste dafür weichen, seine Funktion übernimmt zunächst ein etwas moderneres Gestell oberhalb des ebenfalls neuen Tunneldurchgangs zu den Ausgängen auf der Wuhleseite in Richtung des Bahnhofs Köpenick. Diese Anzeigetafel ist von vornherein nur ein Provisorium und der Vorgänger einer elektrisch betriebenen Variante auf dem nun gemauerten Häuschen, die 1986 den Zuschauern den aktuellen Spielstand zeigt.

Sicherheitsfragen sorgen 1982 dafür, dass hinter beiden Toren hohe, engmaschige Zäune aufgestellt werden. Der Torhüter einer Gastmannschaft war von einem geworfenen Stein verletzt worden. Der Vorfall bringt dem Klub eine Platzsperre und damit dem Anhang zwei weitere Spielbesuche in fremden Stadien, in Dessau und in Cottbus, ein.

Eine gänzlich fremde und neue Nutzung erfährt das Stadion An der Alten Försterei im Sommer 1987, als hier mit etwa 15.000 Besuchern am 28. Juni die Abschlussveranstaltung des Evangelischen Kirchentages stattfindet. Dafür wurden sämtliche Zäune zum Innenraum des Stadions abgebaut.

Am Anfang der Neunzigerjahre kommen neue Aufgabenstellungen auf den Klub zu. Der Deutsche Fußballbund schreibt nun die Ansprüche an Bundesligastadien fest – der Senat von Berlin spricht sich für eine solche Klassifizierung der Anlage aus.

Insgesamt vier Rasenplätze, zwei Hartplätze, die Ballspielhalle und der Sozialtrakt mit Sauna und Physiotherapiebereich sowie ein provisorischer Container mit V.I.P.- und Presseraum und weiteren Umkleidemöglichkeiten, darüber hinaus die Baracke des „Union-Treff“ als Vereinsgaststätte gehören zum Stadion.

Die eigentliche Bilanz fällt ernüchternd aus: Teile des Sozialtraktes sind aus hygienischen und bautechnischen Gründen gesperrt, es mangelt an Parkplätzen vor dem Stadion ebenso, wie an Möglichkeiten zur gastronomischen Versorgung der Besucher während der Spiele. Die Treppen zu den Traversen entsprechen nicht den Sicherheitsanforderungen. So werden wieder Pläne ausgearbeitet. Eine neue, überdachte Sitzplatztribüne soll nicht nur 8.000 Zuschauern Platz bieten, sondern auch Umkleidemöglichkeiten und Funktionsräume für die Profi-Mannschaft bieten, dazu auch eine neue Vereinsgaststätte aufnehmen. Auch die bisherigen Stehplätze, so sehen es die Überlegungen vor, sollen schrittweise in 17.000 Sitzplätze umgewandelt werden. Eine Flutlichtanlage und eine angemessene Verbesserung der Anfahrt- und Parkmöglichkeiten und schließlich ein Sport- und Fitnesscenter für den Verein und die Öffentlichkeit – so soll das Stadion An der Alten Försterei für die Zukunft gerüstet werden. Allein die Finanzierungsmöglichkeiten waren weniger visionär. Das Land Berlin soll Eigentümer der Immobilie werden und die Finanzierung, gemeinsam mit privaten Investments, übernehmen. Alternativ diskutiert wird auch eine gemeinnützige Stiftung „Ausbau und Erhaltung des Sportkomplexes Alte Försterei“.

Den Spielern und Betreuern steht von 1995 an das Container-Sozialgebäude am Nebenplatz zur Verfügung, der Sozialtrakt und die Gebäude an der Grenze zum Gelände der Försterei haben ausgedient. Nachdem sie abgerissen sind, nimmt nun hier ein großes Kunststoffzelt die V.I.P.-Gäste und das Pressezentrum auf.

Weitere Planungen und Vorhaben ziehen sich hin, werden erneuert und wieder verworfen. Erst im Frühjahr 2000 geht es sichtbar voran. Im März werden die Holzbänke von der Sitzplatztribüne entfernt und von Plastik-Schalensitzen ersetzt. Im Herbst wird der Sprecherturm demontiert, bevor die Sitzplatztribüne ihr Dach bekommt. Am 30. November um 15.41 Uhr wird der erste Flutlichtmast aufgestellt, das Landespokalspiel gegen den SV Norden Nordwest am 12. Dezember ist die erste Begegnung, die unter Flutlicht ausgetragen wird. Doch das soll nur ein erster Schritt sein, eine Zwischenlösung. Auf ein komplett neu zu errichtendes Stadion zielen verschiedene Pläne und die Entwürfe verschiedener Architekten ab. Von einer Kapazität von 30.000 Plätzen für 10.000 stehende und 20.000 sitzende Zuschauer und von Tauglichkeit für Länderspiele gehen unterschiedliche Überlegungen aus, die zwischen 2003 und 2005 immer wieder vorgestellt werden. Die notwendigen finanziellen Voraussetzungen dafür können aber nie geschaffen werden.

Am 2. Juni 2008 beginnen die freiwilligen Aufbauhelfer ihre Arbeiten am größten komplexen Bauvorhaben in der Geschichte des Stadions. „Kiek an, wir bauen“ ist das Motto der folgenden Monate. Während die Mannschaft ihre Spiele im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark austrägt, werden die Tribünenreihen neu betoniert, neue Treppen gebaut, der gesamte Stehplatzbereich wird überdacht und eine Rasenheizungsanlage wird installiert.

Nach über einjähriger Bauphase ist es am 08. Juli 2009 soweit, das Stadion ist modernisiert und wird feierlich wieder bezogen. Mehr als 2.000 freiwillige Helfer vollbrachten in über 140.000 Arbeitsstunden eine wahre Meisterleistung.

Bereits im April 2012 demontieren Freiwillige – der Stadionumbau von 2008/09 hallt nach – in unbezahlten Arbeitseinsätzen erste Elemente der Sitzplatztribüne, bevor im Mai Baumaschinen die alten Traversenreihen und die Halde abtragen. Das V.I.P.-Zelt wird auf den zweiten Trainingsplatz verlagert. Als Ausgleich entsteht an der Ballspielhalle ein neues Trainingsgelände mit zwei beheizbaren Rasenflächen und Flutlichtanlage. Im Stadion dient eine überdachte Brücke den Sitzplatz-Gästen für einen sicheren Weg zum Zelt von ihren Plätzen auf der Tribüne der Wuhle-Seite über den Gästebereich hinweg.

Seit Sommer 2011 vervollständigten das Vereinspräsidium und die Verantwortlichen der Stadionbetriebsgesellschaft das Finanzierungskonzept für den Tribünenneubau. Teil dessen ist ein vorgesehener Kapitalzufluss durch eine Aktienemission. Um das Stadion in die Verantwortung der Mitglieder des 1. FC Union Berlin zu überführen, wird im Juli aus der Stadionbetriebsgesellschaft m. b. H. heraus die „An der Alten Försterei“ Stadionbetriebs Aktiengesellschaft gegründet. Klubmitglieder und Sponsoren haben im Dezember die Möglichkeit, insgesamt 10.000 Ausfertigungen der Alte-Försterei-Aktie zum Stückpreis von 500 Euro zu zeichnen. Mit dem Ende der Zeichnungsfrist nach 31 Tagen haben 4.136 Vereinsmitglieder und Firmen 5.446 der Wertpapiere im Wert von 2,723 Millionen Euro erworben.

Schließlich ist die Stadionbetriebs AG an den für den Tribünenbau vorgesehenen 15 Millionen Euro mit drei Millionen Euro beteiligt. Neben weiteren Partnern investiert der Verein zwei Millionen Euro in den Neubau, der nach veränderten Planungen bei Bauantragstellung etwa 3.500 Besuchern Platz bieten soll. Nach Erschließungsarbeiten und Fundamentierung wird im Juli 2012 mit der feierlich von mehr als 2.000 Unionern begangenen Grundsteinlegung die Arbeit am Hochbau aufgenommen.

Bereits während der Ausbauarbeiten im Gebäudeinneren können die Spielbesucher den äußeren Bereich nutzen. Zur Begegnung mit dem SV Sandhausen im Januar 2013 werden erstmals 3.617 Sitzplatzkarten für die neue Tribüne angeboten.

Mit einem Freundschaftsspiel gegen Celtic Glasgow und einer großen Feier wird die 23,5 Meter hohe und 100,5 Meter breite Haupttribüne im Juli 2013 eingeweiht. Sie bietet den Gästen komfortable Sitzmöglichkeiten in verschiedenen Preissegmenten. Den Sportlern stehen drei zeitgemäß eingerichtete Kabinen mit Saunabereich und Entmüdungsbecken im unteren Teil des Gebäudes zur Verfügung. Auf den drei Etagen darüber sind mit dem „Schlosserei“ benannten Gastraum, mit zwei „Eisern Lounges“ und 27 Logen die neuen V.I.P.-Besucherebenen eingerichtet.

Das Stadion hat im Juli 2013 eine Gesamtkapazität von 21.873 Plätzen – inklusive den Arbeits- und Aufenthaltsmöglichkeiten für Journalisten und weitere am Spieltag Tätige. Am Samstag, dem 31. August 2013 ist das Eintrittskartenkontingent erstmals für ein Pflichtspiel erschöpft – 21.717 zahlende Zuschauer sehen den 3:2-Sieg des 1. FC Union Berlin gegen den FC St. Pauli.

Um weitere 295 Stehplätze ist die Kapazität erhöht, nachdem im Mai 2015 im Gästebereich die Schalensitze demontiert wurden. Das Stadion mit seinem nun einheitlichen Erscheinungsbild bietet mit dem Beginn der Spielzeit 2015/16 Platz für 22.012 Zuschauer.

Quicklinks

Alle Informationen zum 1. FC Union Berlin und zum Stadion An der Alten Försterei finden Sie auf unseren Seiten.